Raul Abner
"Holz ist seit über 40 Jahren meine Leidenschaft, mein Hobby und
meine Arbeit“, sagt Raul Abner, Gründer und Seniorchef des estnischen Möbelherstellers Radis. Obwohl er nicht Design studiert hat, weiß er genau, was funktioniert und hat eine klare Vorstellung von dem, was er tut: „Keines meiner Designs wurde jemals nur aus ästhetischen Gründen erstellt. Jedes Möbelstück muss eine klare Funktion und Idee haben." Die Geschichte von Radis begann im Jahr 2010 mit der Herstellung und dem Verkauf von Gartenmöbeln. Inzwischen hat sich das Familienunternehmen unter der Führung von Rauls Sohn Mauri jedoch komplett auf Möbel für den Wohnbereich spezialisiert. Mit seinen Regalen, Tischen, Betten, Schränken und vielem mehr aus hochwertigem Sperrholz hat sich Radis weit über die Grenzen Estlands hinaus einen Namen gemacht.
Was bedeutet für dich gutes Design?
Gutes Design ist einfach, sieht gut aus, wirkt aber immer frisch.
Was liebst du an deiner Arbeit als Designer am meisten?
Möbel zu bauen, heißt ja auch immer, sich mit Design zu beschäftigen. Es macht Spaß herauszufinden, wie man mit einfachen Mitteln erstklassige Ergebnisse erzielen kann. Und ich probiere gern aus.
Woher bekommst du deine Inspiration?
Heutzutage kann man sich aus der ganzen Welt inspirieren lassen. Manchmal kommt einem aber auch vor dem Einschlafen im Bett eine gute Idee oder wie man Ideen auf seine eigene Weise umsetzen kann.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich habe immer versucht, den Stil minimalistisch zu halten. So versuchen wir, bei unseren Produkten Griffe und scharfe Ecken zu vermeiden. Und wir sind dem Sperrholz treu geblieben.
Gibt es ein Produkt, auf das du besonders stolz bist und wenn ja, warum?
Auf den Schaukelstuhl Gee kann ich stolz sein, denn sogar die Chinesen haben ihn nachgemacht. Das Criss-Cross-Regal ist auch eine sehr originelle Lösung, außerdem finde ich die Regale und Kommoden der PIX-Serie mit ihren verschiedenen Türen zufriedenstellend.
Hast du Vorbilder oder gibt es Designer, deren Arbeit du bewunderst?
Es gibt keine konkreten Vorbilder, prinzipiell mag ich aber skandinavisches Design.
Gibt es für Sie so etwas wie baltisches Design – und was bedeutet es?
Ich glaube nicht, dass das Design der baltischen Länder eine eigene Kategorie bildet.
Welche Designtrends werden uns in den nächsten Jahren beschäftigen?
Es ist schwer zu sagen, welche Trends vor uns liegen – wir werden sie aber wahrscheinlich auf unsere eigene Art umsetzen.
Dein liebstes Arbeitsgerät oder Werkzeug?
Bleistift und Lineal.
Was machst du am liebsten, wenn du nicht arbeitest?
Ich reise und fotografiere gern, ansonsten löse ich in meiner Freizeit gern Kreuzworträtsel oder Sudokus.
Interview: Noor Disain
Raul Abner hat für Radis unter anderem das Regal Criss-Cross und das Sideboard Foldy entworfen:
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